Am 15. Juni fand auf unserer Biogasanlage in Eisenach (Rheinland-Pfalz) eine vom Energieversorger innogy organisierte Informationsveranstaltung zum Thema Regelenergie statt. Hintergrund war, dass die Biogasanlage so umgerüstet wurde, dass Sie nun auch Primärregelleistung liefern kann.
Im Zuge der Veranstaltung wurde ebenfalls ein Live-Demonstrationsbetrieb gefahren um die Leistungsfähigkeit unserer Anlage zu veranschaulichen.
Da die Anlage die erste in Rheinland-Pfalz und bundesweit zu einer von wenigen Anlagen gehört, die Primärregelleistung anbieten und liefern können, überzeugte sich auch der rheinland-pfälzische Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, Thomas Griese, vor Ort von der Anlage und fand viele lobende Worte für die ingenieurstechnische Leistung und den zukunftsfähigen Lösungsansatz für bestehende Biogasanlagen.
Während viele andere Biogasanlagen rund um die Uhr mit konstanter Einspeiseleistung laufen, ist die Biogasanlage von Betreiber Tobias Hankes nun in der Lage Strom nach Bedarf ins Netz einzuspeisen. Dies geschieht in diesem Fall nicht über einen vorab abgestimmten Fahrplan mit dem Stromvermarkter sondern erst, wenn im lokalen Stromnetz Frequenzschwankungen auftreten, z.B. bei Differenzen zwischen Stromeinspeisung und dem jeweils aktuellen Strombedarf.
Ruft der Stromvermarkter, in Eisenach ist das der Energieversorger innogy, die angemeldete Mehr- oder Minderleistung ab, muss die Primärregelleistung bzw. Primärreserve innerhalb von 30 Sekunden verfügbar sein, um die Netzstabilität aufrecht erhalten zu können. Die BGA Eisenach wird daher zukünftig im Regelbetrieb mit 400 kW Leistung gefahren und kann je nach Bedarf auf 250 kW gedrosselt bzw. auf 550 kW hochgefahren werden.
Des weiteren ist ein zweites BHKW mit 400 kW Leistung installiert, welches im Regelbetrieb ausgeschaltet bleibt, allerdings hinzugeschaltet werden kann, wenn weiterer Strom im Netz benötigt wird. Dieses BHKW liefert positive Sekundärregelleistung, welche bei Abruf innerhalb von 5 Minuten verfügbar sein muss.
Betreiber Tobias Hankes ist von der Leistungsfähigkeit seiner Anlage überzeugt. „Als wir 2011 die Anlage mit OEKOBIT gebaut haben, konzentrierten wir uns nur auf die konstante Stromproduktion und -einspeisung ins Netz. Zwar produzieren wir heute jährlich die gleiche Menge an Strom, allerdings bedarfsorientierter, was sich auf der Einnahmenseite positiv wiederspiegelt. Ohne die gut durchdachte Anlage von OEKOBIT wäre der heutige Schritt zur Umrüstung auf Primär- und Sekundärregelleistung nie so einfach für mich gewesen. Daher zählt OEKOBIT für mich ohne Zweifel als innovatives Unternehmen, die verstehen was zukunftsorientierte Landwirte heute brauchen.“
Das Beispiel der Biogasanlage Eisenach zeigt, dass Biogas ein wichtiger Grundpfeiler der Energiewende ist und einen berechtigten Platz im zukünftigen Energiemix hat. „Biogasanlagen sind prädestiniert dazu Netzschwankungen zügig auszugleichen und tragen durch diese Systemdienstleistungen entscheidend zur Netzstabilität bei. Betreiber bestehender Anlagen können sich dadurch einen weiteren Einkommensbaustein erschließen und sich gerade nach Auslaufen Ihrer EEG-Vergütung im Rahmen der Ausschreibungsverfahren wettbewerbsfähiger aufstellen“ erklärt OEKOBIT-Vertriebsleiter Florian Pelzer.