Der Föhrener Biogas-Spezialist OEKOBIT GmbH rüstete die bestehende Biogasanlage eines Tiermastbetriebs in Brasilien für die umweltfreundliche Wärmeerzeugung um. Seit April diesen Jahres wird das anfallende Gas aus den Ställen einer Ferkelzuchtanlage des Lebensmittelherstellers LANGUIRU für den eigenen Betrieb genutzt.

Die 2009 auf dem LANGUIRU-Betriebsgelände installierte Biogasanlage entsorgte zwar das durch Fäkalien entstehende Gas. Wegen seines zu hohen Schwefelgehaltes musste es in der Vergangenheit jedoch ungenutzt abgefackelt werden. OEKOBIT konstruierte und baute speziell für die Anlage in der Nähe von Teutonia eine 20-Kilowatt-Biogastherme mit vorgeschalteter Entschwefelung für die Warmwassererzeugung. Die Zuchtstation spart mit der neuen Therme monatlich 60 kg Flüssiggas ein. Die modifizierte Biogasanlage schont damit gleichzeitig die Umwelt und das Budget des Betriebs. Nachhaltigkeit war auch der Leitgedanke für das technische Konzept:

„Die Herausforderung bestand darin, den Umbau mit Hilfe von leicht verfügbaren Standardkomponenten zu realisieren, denn unsere Partner sollten die Anlage nach der Inbetriebnahme selber warten können.“

betont Christoph Spurk, Geschäftsführer der OEKOBIT GmbH. OEKOBIT installierte die Gastherme im April und übergab sie im Rahmen eines Workshops am 11. Juni offiziell an LANGUIRU. Der Workshop vermittelte Grundlagen der Biogastechnik und informierte über Möglichkeiten der Biogasnutzung, weitere Potenziale in Rio grande de sul sowie über Details des aktuellen Projektes. An der Veranstaltung nahmen neben Spurk Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft teil, insgesamt informierten sich 80 Gäste über die Möglichkeiten der Biogasnutzung.

Das Projekt wurde durch die DEG (Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft) im Rahmen der develoPPP-Initative – eines Förderprogramms für Public-Private-Partnerships – aus öffentlichen Mitteln des BMZ mitfinanziert.

Ein entscheidendes develoPPP-Förderkriterium ist ein „langfristiges, nachhaltiges Engagement des Unternehmens im Entwicklungs- oder Schwellenland“. Dazu sagt Christoph Spurk:

„Die genossenschaftliche Struktur in der brasilianischen Landwirtschaft bietet ein hohes Potenzial zur effizienten Biogasnutzung, dessen Erschließung OEKOBIT mit seiner langjährigen Erfahrung unterstützen wird. Das Projekt ist ein schönes Praxisbeispiel dafür, wie wir mit unserem Know-how einfache Lösungen realisieren können und damit Vertrauen gewinnen.“

Weitere Planungsaufträge wurden bereits unterzeichnet.

PDF